Staatstheater Darmstadt
Klanges Walten
Daniel Cohen entfesselt nahezu hemmungslos die Wagner’sche Klangmagie, ein hervorragendes Sängerensemble lässt sich mühelos auf diesen wallenden Wogen tragen. Die Inszenierung gibt allerdings Rätsel auf
Daniela Klotz • 03. Februar 2025

Tristan, im Sterben gezeugt, im Sterben geboren, schon vor Schopenhauer die Tristesse des Seins im Namen tragend, ist gemeinhin der Ausgangspunkt aller Überlegung, wenn Richard Wagners existentielles Musikdrama auf die Bühne kommt. Er ist der, der nur Verlangen kennt, aber keine wahre Liebe, er ist der, der zu betrügen scheint und doch betrogen wird, er ist der des Seins Müde, der doch nicht mutterseelenallein in „des Welt-Atems wehendem All ertrinken, versinken“ will. So sehr betont er, dass so gern er sterbe, dass Isolde ihn fragen muss, „Doch unsre Liebe, heißt sie nicht Tristan und Isolde?“
In Eva-Maria Höckmayrs Darmstädter Inszenierung wird aus diesem Liebesdisput keine unauflösbare Dualität der Nachtgeweihten. Der Held…