Staatsoper Stuttgart

Wie gewonnen, so zerronnen

Schrill, exzentrisch und dennoch werkimmanent und durchdacht ist Prokofjews «Der Spieler» in Axel Ranischs Neuinszenierung. Die musikalische Wiedergabe könnte kaum besser sein

Oliver Class • 04. Februar 2025

Der Geldregen, der am Ende auf Alexej (Daniel Brenna) niedergeht, bringt ihm kein Liebesglück © Martin Sigmund

Rot gewinnt! Das jedenfalls glaubt Alexej, die Titelfigur in Sergej Prokofjews Oper «Der Spieler», als er am Roulettetisch ein Vermögen erspielt. Das geschieht ganz am Ende der Handlung, in der es über zwei Stunden lang nur um das eine geht: Wer knackt den Jackpot und löst damit alle Probleme? Alexej täuscht sich jedoch, denn der Geldregen, der nun endlich auf ihn niedergeht, bringt ihm mitnichten das erhoffte Lebensglück, sondern führt ihn auf direktem Wege in seine persönliche Katastrophe: Die angebetete Polina wendet sich brüsk und endgültig von ihm ab, er ist, inmitten eines Berges von Geld eine arme, gebrochene Jammergestalt – sein Spiel ist aus, nichts geht mehr.

Wir haben es ja schon …