Staatstheater Mainz

Nightmare Melody

Die Regie deutet «The Fall of the House of Usher» zur Neurose eines Medienjunkies um, Paul-Johannes Kirschner zählt sich und das Philharmonische Staatsorchester meisterhaft durch die vertrackte Komposition

Daniela Klotz • 17. Februar 2025

William (Brett Carter, rechts) trifft bei seinem schwermütigen Bekannten ein und wird von dessen Diener (Doğuş Güney) in Empfang genommen © Andreas Etter

Sich in Modulationen wiederholende Terzen, eine immer wiederkehrende Reihe von vier auf- und absteigenden Tönen, drängende redundante Akkorde, hypnotisch pochende Bässe, verwoben in eine komplizierte von indischer Musik inspirierte, an Madrigale erinnernde Rhythmik, weitergetragen und -entwickelt durch kleinste Veränderungen, Ergänzungen, Rückungen der einzelnen Motive, umschwebt von wortlosen Sopran-Kantilenen. So in etwa lässt sich die Musik in Worte fassen, in die Philipp Glass Edgar Alan Poes Kurzgeschichte «The Fall of the House of Usher» gegossen hat. Mit dieser seiner Minimal Music trifft Glass einen Kern der Geschichte: Roderick Usher, von einer selt…