Teatro Verdi Trieste

Veristische Schärfe und teuflische Komik

In Triest wurde Puccinis aufwendiges «Il trittico» mit einem hochwertigen Sängerensemble neu inszeniert. Es ist eine Koproduktion mit dem Teatro Comunale di Bologna

Helmut Christian Mayer • 02. März 2025

Sogar die Komödie «Gianni Schicchi» gerät düster in Maestrinis Neuinszenierung © Fabio Parenzan

Ein gewaltiges Gewitter zieht auf, grelle Blitze zucken vom dunklen Himmel. Mit bleichem Gesicht steht Michele am Schiffbug und breitet seinen riesigen, schwarzen Umhang aus. Grausam wie Nosferatu im gleichnamigen Horrorfilm begeht er den Mord an seinem Nebenbuhler Luigi und lässt ihn dann vor den Augen seiner Frau Giorgietta vom Schiffsbug herunterfallen. So gruselig und Gänsehaut erzeugend inszeniert Pier Francesco Maestrini diese Schlüsselszene aus dem Einakter «Il tabarro» (Der Mantel), der im Elendsmilieu der Fischer des Jahres 1910 auf der Seine in der Nähe von Paris spielt. Dass Puccinis Triptychon «Il trittico» nicht häufiger zur Gänze aufgeführt wird, wie derzeit in Triest, ist scha…