Staatstheater Nürnberg

Machtgelüste im Zeitenlauf

Kataryna Sokolovas Inszenierung von Verdis «Macbeth» fokussiert auf die Titelfigur und unterstreicht die Zeitlosigkeit des Machtstrebens. Leider kommt die Musik teilweise vom Band

Jens Voskamp • 03. März 2025

Mobile Bretterverschläge im Bühnenbild von Nikolaus Webern gemahnen an Shakespeares Globe-Theatre und unterstreichen das Rudimentäre dieses Nachtdramas © Bettina Stöß

„Der Weg zur Macht ist gepflastert mit Verbrechen“, heißt es in Verdis «Macbeth». Das zeigt Shakespeare in seinem blutrünstigen Nachtstück mustergültig. Ob im Oval Office oder auf der schottischen Heide: Hier geht es nicht um Ideologie, um Werte-gestützte Überzeugungen, sondern um die pure Macht als solche. Da hatte das Staatstheater Nürnberg richtiges Spielplan-Platzierungs-Glück: Denn das Stück passt absolut in die Zeit und stellt richtige wie wichtige Fragen für die Gegenwart. Hinzu kommt, dass die Wiener Regisseurin Kataryna Sokolova ihr Regiekonzept nicht nur in dramaturgische Rahmen- und Programmtexte…