Das Lehár Festival widmet sich in erster Linie der Pflege der deutschsprachigen, genauer gesagt: der Wiener Operette von ihren Anfängen bis in die Zeit zwischen den Weltkriegen. Werke von Jacques Offenbach stehen nur selten auf dem Programm – immerhin wurde 2019 bereits «Pariser Leben» aufgeführt, in einer offenbar sehr pfiffigen Inszenierung von Markus Kupferblum. In diesem Jahr gibt man «Orpheus in der Unterwelt», „die Uroperette“, wie Intendant Thomas Enzinger betont – mit einer gewissen Berechtigung, denn es handelt sich um das erste abendfüllende Werk von Offenbach. Als er 1855 sein eigenes Theater, die Bouffes-Parisiens, eröffnete, durfte er nur Stücke mit wenigen D…