Bayerische Staatsoper
In Slow Motion erstarrt
Gabriel Faurés «Pénélope» überzeugt als zweite Premiere der Münchner Opernfestspiele im Prinzregententheater vor allem musikalisch, Andrea Breths Regie bleibt enigmatisch
Klaus Kalchschmid • 22. Juli 2025

Es ist der magischste, faszinierendste Moment der ganzen Inszenierung und derjenige, in dem das ganze Stück kulminiert und zu seiner Essenz findet, ebenso doppelbödig ist wie zentral: Nicht Ulysse gelingt es hier nach dem vergeblichen Versuch der Freier als Einzigem, seinen schweren, großen Bogen zu spannen und zu schießen, sondern einer Akrobatin (Daniela Maier) im Kopfstand mit dem Pfeil zwischen den Zehen. In Slow Motion versteht sich, denn in manchmal enervierender Langsamkeit geht hier alles von statten. Schon zum Vorspiel geschieht das, wenn ein Mann eine Frau ganz langsam im Rollstuhl über die B&uu…