Staatstheater Darmstadt
Am Ende keine Fanfaren
Noa Naamat transferiert die «Aida» in die Gegenwart, während Johannes Zahn den ursprünglichen Verdi’schen Klanggewalten huldigt. Das Ergebnis ist ein ambivalenter Abend
Daniela Klotz • 06. Oktober 2025

Unbedarft fröhlich spielen die Kinder im Schutt um die Skelette eines Wasserturms und eines Gebäudes, das ein Kasernenhäuschen gewesen sein mag, herum. Überall hüpfen sie hin. Ptah und Isis halten wohl schützend ihre Hände über sie. Denn kaum hat das Spiel begonnen, eilen besorgte Eltern geduckt herbei, ihre Leben riskierend, um die Kleinen zu bergen. Ein Mädchen verliert dabei seine Puppe. Die Mutter kehrt um, sie zu holen, eine Explosion zerreißt die Klänge der Ouvertüre, tot liegt die Mutter, fast teilnahmslos reagiert die Kleine, Krieg und Sterben sind das ihr von Kleinauf eingeschriebene Schicksal.
Für das Staatstheater Darmstadt hat die in Israel geborene, international renommierte und ausgezeichnete Regisseurin Noa Naamat Verdis «Aida»…